Leute, Leute, es gibt kein Zurück mehr! Ich habe gekündigt. Meinen Job. Nach 12 Jahren! Geistige Umnachtung, Wahnsinn oder die beste Idee aller Zeiten? Keine Ahnung!
Ok, ich fange vorne an. Ich bin ein Bauch-Mensch. Ich fühle, wenn irgendwas nicht richtig läuft. Vielleicht sagt mein Kopf noch etwas ganz anderes, aber dieser kleine Knoten in mir drin weiß schon bescheid. Und manchmal dauert es einfach, bis es im ganzen Körper ankommt. Genauso war es nun schon seit einiger Zeit in meinem Job. Da war dieses Gefühl, dass das nicht alles gewesen sein kann. Das Gefühl, dass das alles nicht so wirklich mein Ding ist. Aber ich habe in einer ziemlich guten Firma gearbeitet. Einer mit grandiosen Kollegen, einer mit tollen Sozialleistungen und vielen Möglichkeiten. Und ich weiß, dass mich viele für wahnsinnig halten. Vor allem jetzt „wo doch das Kind da ist!“. Denn da hätte ich problemlos Teilzeit arbeiten können, es gibt ein Eltern-Kind-Zimmer und sogar eine Unternehmens-Kita! Wie irre ist es, das alles aufzugeben? Wahrscheinlich ziemlich.
Aber was bringt mir all das, wenn ich nicht glücklich bin. Mein Großvater sagte mal zu mir: „Es geht doch bei der Arbeit nicht darum, dass man Spaß hat!“ Ja, die Aussage eines Menschen, der noch vor dem Ersten Weltkrieg geboren wurde. Wahrscheinlich nachvollziehbar für ihn. Aber heute ticken die Uhren anders. Da gibt es die Generation Selbstverwirklichung. Mancher mag sagen, Generation Traumtänzer.
Doch ich kann nicht anders. Lange habe ich nachgedacht, aber spätestens seit es auch diesen Blog gibt und ich wahnsinnig viele inspirierende und mutige Menschen kennengelernt habe weiß ich, dass ich mich ausprobieren muss. Meine Kündigung hat sich genau richtig angefühlt. Der Zeitpunkt war gekommen. Ich habe schon vor meinem Mutterschutz immer mal darüber nachgedacht, doch ich hatte nicht den Mut. Die Zeit war noch nicht gekommen. Das weiß ich jetzt, wo sie da ist! So manchen habe ich schon innerlich den Kopf schütteln sehen, weil ich keinen Selbstständigkeits-Fahrplan ausgearbeitet habe. Viele haben mir gesagt, dass das ganz schön mutig sei. Ähnliches habe ich auch schon zu anderen gesagt. Leute, die alles aufgegeben haben, um eine Weltreise zu machen. Oder einen Laden zu eröffnen. Jeder sagt, dass sich das gar nicht mutig anfühle. Und so geht es mir auch gerade. Darüber habe ich nachgedacht. Und jetzt haue ich mal was ganz Schlaues raus, was ich als Erkenntnis meinerseits werten möchte:
Eine Entscheidung, deren Zeit gekommen ist, fühlt sich nicht mutig an,
sondern ist die logische Konsequenz!
Ich springe ins kalte Wasser und mache einen auf selbstständig. Ob das funktioniert: keine Ahnung! Ich bin es gewohnt, in einem stark strukturierten Umfeld zu arbeiten, mit Plänen (die schon immer so waren!), mit Ablaufbeschreibungen, mit Hierachien. Jetzt muss ich mich alleine organisieren. Kann ich das? Ich möchte auf jeden Fall. Und auch wenn es möglicherweise manchem spießig erscheinen mag: ich nehme diese Pläne, Abläufe und Sicherheiten in meinem Kopf mit. Ich habe noch nicht selbstständig gearbeitet, aber ich habe schon sehr strukturiert und zeiteffizient gearbeitet. Mit ziemlich großen Industrie-Unternehmen, Bank-Vorständen und Leitern von irgendwas. Ich hoffe, dass mir das alles helfen wird.
Meine alten Kollegen und wunderbare Chefin (ja, ich weiß, dass Du das liest!) habe ich in der vergangenen Woche verabschiedet. Mit Tränen. Einen Tag später kam die Bestätigung zur Gewerbeanmeldung. Wie die Faust aufs Auge, oder?
Von nun an werde ich einfach Dinge ausprobieren, zu denen ich die Chance bekomme. Wenn das alles nicht funktioniert und nur ein Luftschloss war, gibt es auch einen Plan B – und auch den würde ich voller Optimismus angehen. Doch innerhalb meines Plan A, gibt es keinen konkreten Plan. Nur Ideen. Ob die umgesetzt werden, wird sich zeigen. Das erste Projekt steht praktisch vor der Türe. Wenn das alles so wird, wie ich mir das vorstelle, dann wird das ein Knaller. Ein 100% Mainz-Projekt, von dem ihr garantiert – hoffentlich bald – erfahren werdet. Aber jetzt darf ich noch nix sagen.
Oh man, Leute, manchmal halte ich mich selbst für bekloppt. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich möchte gerne irgendwann sagen können, dass ich alles ausprobiert habe. Drückt mir die Daumen! Achso…und wenn ihr jetzt Lust habt mit mir zusammenzuarbeiten, dürft ihr selbstverständlich gerne auf mich zukommen, ne?!