Wer sich auch nur ansatzweise in der Blogger-Szene bewegt weiß: am vergangenen Wochenende war BLOGST! Erkennen konnte man das an sich wiederholenden Bildern von umgefallenen Buchstaben, Bugs Bunny Figuren und – wie mir zugetragen wurde – diversen Abbildungen von Maispoularde auf Facebook, Twitter und Instagram.
Wer hingegen gerade überhaupt keine Ahnung hat, wovon hier die Rede ist: BLOGST ist eine DER jährlichen Bloggerkonferenzen in Deutschland. Eine Konferenz, deren Ticketverkaufs-Geschwindigkeit der von Robbie Williams in seinen besten Zeiten ähnelt. Nein, vielleicht ging es sogar noch ein wenig schneller.
Was ist denn eine Blogger-Konferenz?
Eine Frage, mit der ich mich oft konfrontiert sah war, was man denn auf so einer Blogger-Konferenz eigentlich mache? Braucht man für ein Schreib-Hobby eine Konferenz? Ja, braucht man. Denn für viele ist das Bloggen sehr viel mehr als ein Hobby und es gibt nicht wenige Blogger in Deutschland, die damit auch sehr erfolgreich sind. So erfolgreich, dass PR-Agenturen und Unternehmen sie gerne als Sprachrohr oder auch Werbeplattform benutzen. Das hat zur Folge, dass man sich in einer Szene bewegt, die sich zunehmend professionalisiert.
In diesem Zusammenhang ist es natürlich schön, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Nicht, dass jeder seinen Blog professionell ausbauen möchte, aber gut machen möchten wir es doch alle… Und da macht es natürlich Spaß, über technische, organisatorische und inhaltliche Herausforderungen mit anderen zu sprechen. Davon mal ganz abgesehen, macht es natürlich auch einfach Spaß einen Haufen neue Menschen aus ganz Deutschland kennenzulernen.
Wen es interessiert, über was bei so einer Blogger-Konferenz gesprochen wird, findet hier den Stundenplan. Die Vorträge waren alle wahnsinnig interessant und aus jedem konnte man etwas mitnehmen.
BLOGST-Highlight – #mutbloggen
Meinen Lieblingsvortrag möchte ich jedoch hervorheben, und zwar MEHR MUT BEIM BLOGGEN von BERLIN MITTE MOM. Anna betreibt einen ganz wunderbaren Mama-Blog. Doch nicht irgendeinen, sondernen einen Blog, der die unzähligen Facetten des Familien-Daseins umfasst. Weder gibt es nur Gejammer, noch ausschließlich rosa Einhörner. Denn ihr wisst, das alles ist nicht mein Ding. Sie schreibt offen ihre Meinung zum Leben, zu Themen und Facetten, die sonst nicht viele behandeln. Sie war also prädestiniert für das Thema „MUT“.
Meine Gedanken zum #mutbloggen
Ich habe mir schon vor dem Start dieses Blogs viele Gedanken gemacht. Denn auch ich möchte hier viele Facetten beleuchten. Verschiedene Aspekte von Mainz, des Lebens und auch mal des Mama-seins. Doch immer wieder stellt man sich die Frage: wie viel darf ich sagen? Wie weit kann ich mich aus dem Fenster lehnen? Denn ja, so ein Blog macht auch ganz schön angreifbar. Natürlich kennen mich viele nicht persönlich und doch mache ich mir Gedanken darüber, wie etwas ankommt, was ich da schreibe. Und ja, manchmal hat man auch eine Meinung zu Dingen, über die man nicht alles weiß. Bin ich dann berechtigt hier darüber öffentlich zu schreiben und mich ggfs. vor anderen angreifbar zu machen? Denn natürlich kann ich damit umgehen, wenn andere anderer Meinung sind. Und ich kann auch über mich Lachen, wenn ich mal einen Fehler gemacht habe. Aber gleichzeitig sieht man sich hin und wieder auch schärferer Kritik ausgesetzt, bei der es mir ggfs. schwer fallen könnte damit umzugehen.
Aus diesem Grund liegt hier beispielsweise auch seit Monaten ein Artikel zum Thema Zollhafen. Den habe ich in einem Anflug von Ärger einfach so runtergeschrieben. Wie ich es immer mal bei Themen mache. Und dann liegen diese Zeilen hier in meinen Entwürfen. Und je länger ich darüber nachdenke, ob ich diese Zeilen veröffentlichen soll, desto beunruhigter werde ich. Am Ende wird ihnen niemals der „Veröffentlichen“-Button zuteil.
Doch Anna hat in ihrem Vortrag motiviert. Es gibt drei Aspekte zum mutigen Bloggen, die ich wunderbar herausgearbeitet finde. Denn genauso nehme ich „mutige Blogger“ wahr. Und letztlich möchte auch ich als eine solche Bloggerin wahrgenommen werden:
MUT schafft RESONANZ
MUT schafft RELEVANZ
MUT schärft das PROFIL
Aber wisst ihr, was Mut auch ist? Individuell. Denn möglicherweise kostet es mich bei Artikeln Mut auf den „Veröffentlichen“-Button zu drücken, bei dem ihr euch gar keine Gedanken gemacht hättet. Mut macht jedoch angreifbar und bei jedem Mal, bei dem ich hier etwas veröffentliche, weiß ich nicht, ob ich mich am Ende für etwas rechtfertigen muss. Daher geht es einigen Bloggern – und auch mir – so, dass man sich zweimal überlegt, ob man tatsächlich veröffentlicht…und tut es eben öfter auch mal nicht. Das kann mit der Zeit dazu führen, dass die Inhalte des Blogs schwammig und oberflächlich wirken.
Doch ich möchte relevant sein und Profil haben. Daher werde ich daran arbeiten. Und ich freue mich über alle, die den Weg mitgehen.
Vielen Dank, Anna, für Deinen wunderbaren Vortrag, der für mich sehr relevant war und gezeigt hat, dass Du genauso sympathisch bist, wie es Dein Blog verspricht. Das mit dem Profil hat also auch funktioniert!
Danke auch an Ricarda und Clara für die tolle Konferenz. Und natürlich die Sponsoren für alle Aktionen, Geschenke und die Konferenz: Dealhunter, Lindner Park Hotel Hagenbeck, Dawanda, Edelman, Pinterest, PicsaStock, roomido, IKEA, design3000.de, Wilde Blaubeeren, persönlicher Kalender, Deutsches Tiefkühlinstitut, Maison du monde, Gottfried Friedrichs, Immowelt, CupperTea, alles-für-selbermacher